Es gibt immer was zu tun...

Jetzt sind wir also mittendrinnen im Grauen ähm.. Umzug wollte ich schreiben. Seitdem wir den Schlüssel bekommen haben, sind unsere Wochenenden geprägt von Kisten, Staub und Umzugschaos. Ausruhen am Wochenende vom Arbeitsstress? Fehlanzeige! Wir haben ein Projekt (*jippiejajajippiejippiejeah*) - all unseren Kram ins Haus zu schaffen! Ich muss sagen ich hab da ja bis jetzt nicht unbedingt sooo viel Stress dabei gehabt - der Gedanke, dass sich eh alles ausgehen wird, hat mich bis jetzt begleitet. Nicht so den Göttergatten. Den hat dieser Gedanke nicht mal gestreift. Er ist im Umzugsmodus und dafür gibts auch keinen Off-Button. Das ist ja einerseits echt super, andererseits halt auch etwas anstrengend für den "Es-wird-sich-schon-ausgehen"-Part in unserer Beziehung. Also mich ;)

Jede freie Minute wird genutzt um Kisten zu packen und Zeugs auszusortieren. Man merkt erst dann wieviel unnötigen Kram man ansammelt, wenn man umzieht. Alles wegschmeißen, was man nicht braucht? Nein - das kann ich einfach nicht. Also haben wir mal alles zusammengeklaubt, das wir nicht mehr brauchen. So zum Beispiel mein Schlafsack, der seit Jahren sein Dasein in unserem Kleiderkasten fristet. Immer wieder mit dem Hintergedanken, dass ich ihn ja irgendwann nochmal brauchen könnte. Zugegebenermaßen ich bin jetzt nicht die große Camperin und meine Festivalzeiten im Zelt sind auch vorbei - oh Gott allein beim Gedanken daran hör ich meine Bandscheiben vor Schmerz schreien. Also haben wir alles eingepackt und geschaut wer unsere Sachen brauchen könnte. Die Caritas hat eine tolle Website auf der man genau sieht, welche Einrichtung was gerade am dringendesten braucht. Mein Schlafsack und ein Müllsack voller Handtücher und Kleidung ging dann zur Notschlafstelle U63 in Meidling. Die haben sich total gefreut über unsere Spende und wir uns auch, denn damit konnten auch wir unseren kleinen Beitrag leisten. Also, falls ihr auch irgendwo einen Schlafsack rumkullern habt - der Winter steht vor der Tür und es gibt viele Menschen, die diesen jetzt dringender brauchen als ihr! 

Da jetzt schon der Termin für die Küchenlieferung und Montage bekannt ist, müssen wir das Projekt "Wir brauchen Lichtstrom für die Kücheninsel" in Angriff nehmen. Da zahlen sich endlich die 5 Jahre Elektrotechnik-HTL des Göttergatten aus. Strom und ich haben ja so überhaupt keine gute Beziehung miteinander. Ich hab schlichtweg einfach Angst vor Strom. Ja, ich weiß man schaltet ihn ab, wenn man irgendwas macht, aber trotzdem. Wer weiß ob das tatsächlich gleich alles raus ist. Man merkt, ich trau dem Ganzen einfach nicht. Ich hätt ja von Anfang an einen Elektriker für das Einziehen einer Stromleitung gerufen, aber Göttergatte hat sich geweigert. Da sprach der Heimwerker aus ihm - das mach ma selber, is ja keine große Sache. Das Einzige das wir dazu brauchen ist eine Einzugsfeder. Ich ganz Mädchen hab die ganze Zeit eine Feder wie von einem Vogel vor Augen gehabt und mich gefragt wie so was funktionieren soll. Dass eine Einzugsfeder aber so rein gar nix mit einer Vogelfeder zu tun hat, hab ich dann im Baumarkt bemerkt ;) 

Mir stellte sich aber noch immer die große Frage, was wir mit diesem Teil jetzt machen. Im Haus angekommen, bekam ich dann gleich eine Einschulung im Umgang mit Einzugsfedern. Hier begann auch der Spaß für mich an dieser Sache. Ich wurde in den Abstellraum geschickt um vor drei Dosen mit hunderten Stormleitungen zu schauen, wo der Göttergatte mit seiner Einzugsfeder ankommt. Ich also bewaffnet mit einer Taschenlampe (Abstellraum ist ohne Fenster - dementsprechend ohne Licht) und gespannt wartend wo er denn ankommt. Fazit: nirgends!!! Als ich dann mal einen Blick ins Wohnzimmer riskierte, wars um mich geschehen. Der Göttergatte versuchte verzweifelt mit seiner Einzugsfeder in den Boden bzw. durch die Leitung zu kommen. Ein Anblick der mich sofort an einen medizinischen Eingriff erinnerte: eine Darmspiegelung!!! Es war ein Traum. Also für mich - eher weniger für den Göttergatten, der sich abmühte irgendwie durch die Leitungen zu kommen. Als er dann auch noch nach Seife verlangte, damit alles besser flutscht, lag ich dann wortwörtlich am Boden vor Lachen. Er kann noch immer nicht wirklich über meinen Darmspiegelungsvergleich lachen, weil er bis jetzt nicht rausgefunden hat, wo die Feder rauskommen soll. Ich finds noch immer verdammt lustig und könnt mich noch immer abhauen. Aber ich lach mitterlweile einfach innerlich - aus Rücksicht auf meinen Heimwerker-King. Nach mehreren Versuchen von überall aus im Haus eine Leitung einzuziehen, wird es wohl doch keinen Ausweg mehr geben. Wir brauchen einen Elektriker. 

Ob der Elektriker auch schon gesagt bekam, dass das nach einer Darmspiegelung ausschaut was er macht? Ich werde euch dann von seiner Reaktion berichten :) :)